PANAMAHUT GESCHICHTE

Der Ursprung des Panamahuts

Der “Panamahut” hat tiefe Wurzeln in unserer Geschichte. Die Ureinwohner der Küste, die heute zu Ecuador gehört, verwendeten sogenannte “Tocas” (Kopfbedeckungen aus Toquilla Stroh), um sich vor der Sonne zu schützen. Die Leichtigkeit und Flexibilität der Toquillafaser begünstigte ihre Verwendung in der Hutherstellung. Und die daraus entstehenden Hüte entwickelten sich im Laufe der Zeit zu einem Symbol für Ecuador. Sie werden als eine Verschmelzung von Natur, handwerklicher Fähigkeit der Ecuadorianer und ihre Kultur angesehen.

WARUM PANAMAHUT, WENN ER DOCH IN ECUADOR HERGESTELLT WIRD?

Der Bau des Panamakanals verursachte eine große Nachfrage nach Strohhüten aus Ecuador, besonders wegen ihrer Qualitäten zum Schutz vor der Sonne. Von Panama aus wurde der Hut international bekannt und die Leute begannen, ihn “Panamahut” zu nennen, obwohl er aus Ecuador stammt.

DAS MATERIAL AUS DEM PANAMAHÜTE GEMACHT WERDEN

Die “Carludovica Palmata” ist eine ursprüngliche Palmenart aus Ecuador, die zur Familie der Cyclantáceas gehört und einige einzigartige Qualitäten hat. Sie hat fächerförmige Blätter, die am Ende ihrer langen Stiele wachsen, die gleichmäßig in feine Streifen geschnitten und getrocknet werden, um feines Stroh zu erhalten. Die wichtigsten Anbaugebiete befinden sich in Manabi (Guayas) und im Amazonasgebiet. Ihr Name wurde zu Ehren von Carlos IV und seiner Frau Maria Luisa gewählt, die die botanische Katalogisierung Südamerikas förderten.

DAS FLECHTEN DES PANAMAHUTS

Das Flechten des Panamahutes findet ausschließlich in Handarbeit statt. Es beginnt mit dem charakteristischen Startpunkt auf der Oberseite des Hutes, genannt “Plantilla”. Er besteht zunächst nur aus ein paar Strohhalmen, wird sukzessive mit weiteren bis zu einer Grösse von 5 bis 10 cm verflechtet und geht in den obere Teil des Hutes über, genannt “Copa”. Zum Flechten wird in der Regel ein abgerundeter Holzblock benutzt, um den Flechtprozess zu erleichtern, bis er den untersten Teil des Hutes erreicht, genannt “Falda” (auf Deutsch: Rock). Dieser Teil wird später zur Hutkrempe. Der abschliessende Prozess heißt “Remate”. Hier wird eine spezielle Verflechtung benutzt, um den Rand des Huts fertigzustellen. Dabei bleiben lange Strohhalme zurück, die aus dem Rand herausschauen und später getrimmt werden.

Das Flechten wird von Handwerkern auf dem Lande betrieben, die üblicherweise zu Hause dieser Arbeit nachgehen. Ihre Tätigkeit ist Teil ihres Familienalltags und ist fest in der Familie integriert. Es ist nicht nur eine Einkommensquelle, in den meisten Fällen ist es eine lange Familientradition, Tradition ganzer Regionen und der zentrale ein Teil von ihnen und ihrem Leben.

DER PANAMAHUTPROZESS

Der Panamahut beginnt als Geflecht, aber durchläuft danach noch viele weitere Schritte. Der Prozess beginnt mit dem Beklopfen der Kanten, was sie verdichtet und verhindert, dass sie sich lösen. Außerdem werden überschüssige Fasern abgeschnitten. Es folgt das Waschen und Färben des Hutes. Danach fährt der Prozess mit der „Compostura“ fort: dem Hut wird nach dem Waschen wieder seine natürliche Form gegeben. Zuletzt folgt die endgültige Formgebung und Dekoration, in der die Kreativität und das Design durch das manuelle Geschick der Hutmacher eingebracht werden, um exklusive Hüte herzustellen, die zum Stolz von Ecuador geworden sind.